Die Preisträger*innen 2007

Die Preisträger*innen

Pierce Brosnan, Spezialpreis für sein Umweltengagement
Neben seiner erfolgreichen Karriere als Schauspieler in internationalen Kinoerfolgen wie den vier „James Bond“-Filmen, in „In 80 Tagen um die Welt“ oder in „Dante’s Peak“ sowie als Produzent seiner Firma Irish DreamTime, engagiert sich Pierce Brosnan seit vielen Jahren für karitative Organisationen wie UNICEF, vor allem aber auch für den Umweltschutz. Mit großem Einsatz kämpft er für den Erhalt der Weltmeere und der Feuchtgebiete in den Küstenregionen, u.a. an der Seite des Natural Resources Defense Council. Zudem organisiert er Kampagnen gegen die Luft- und Wasserverschmutzung. Seine weltweite Berühmtheit sieht er als selbstverständliche Verpflichtung, nicht nur als Vorbild im öffentlichen Leben zu fungieren, sondern seinen Namen und seine Person auch der guten Sache zur Verfügung zu stellen. Pierce Brosnan ist zu einem überzeugten Aktivisten in Sachen globaler Umweltschutz geworden – nicht zuletzt um seinen eigenen Kindern eine lebensfähige Umwelt für die Zukunft zu sichern. Seine Frau Keely Shaye, die er übrigens bei einer Umweltschutzaktion in Mexico City kennenlernte, hilft ihm beständig bei der Umsetzung der verschiedenen Projekte und Kampagnen

Nicolas Cage, Bester Schauspieler International
Der 43-jährige Hollywoodstar gehört zu den wandlungsfähigsten Schauspielern seiner Generation. Jugendlicher Rebell („Rumble Fish“, 1983), naiver Idealist („Wild at Heart“, 1990) oder verhaltensgestörter Mafioso („Kiss of Death“, 1995) sind nur drei der fast 50 starken Charakterdarstellungen des Nicolas Cage. Für seine Rolle als abgehalfterter Drehbuchautor in „Leaving Las Vegas“ wird er 1996 mit dem Oscar ausgezeichnet. Von Hollywoods Filmindustrie, die ihm etliche Kassenschlager verdankt, hat Nicolas Cage sich trotzdem nie verbiegen lassen. Er spielt, wie es ihm gefällt: actionreich wie in „Nur noch 60 Sekunden“ (2000), engagiert wie in „World Trade Center“ (2006) oder teuflisch düster wie in seinem aktuellen Film „Ghost Rider“(2007).

„Das Boot“, Film-Jubiläum (25 Jahre)
Zum 25-jährigen Leinwand-Jubiläum ehrt HÖRZU Wolfgang Petersen, Günter Rohrbach, Jost Vacano, Klaus Doldinger und Rolf Zehetbauer, die Macher eines künstlerischen Meisterwerks, mit der GOLDENEN KAMERA. Opas Kino war längst tot und die Autorenfilmer des neuen deutschen Films „im Deutschen Herbst“ (1977) erfroren, als das heimische Filmgewerbe sich gen Westen orientierte. Tür und Tor der Produktionsfirmen und Fördergeldvergabestellen standen offen für Großproduktionen, die sich auf dem internationalen Markt behaupten könnten. Ideale Voraussetzungen für eine junge Generation, die weniger ihre Erfüllung in der kühlen Intellektualität, denn in der leidenschaftlichen Erzählung universaler Geschichten suchte. Regisseur Wolfgang Petersen nutzte die Chance, nachdem er sich in den 70er-Jahren im Fernsehen erprobt hatte. Ausgehend von dem biografisch angereicherten Roman von Lothar-Günther Buchheim verfasste Petersen das Drehbuch. Und 1980 war es so weit: Produzent Günter Rohrbach ging für die Bavaria das rund 30 Millionen Mark teure Risiko ein, ausgerechnet die heikle Thematik des Zweiten Weltkrieges in einem deutschen, kommerziell ausgerichteten Spielfilm zu behandeln. Doch es wurde ein Meisterwerk. Kameramann Jost Vacano erfand neue technische Möglichkeiten, um die klaustrophobische Enge des U-Boots unmittelbar spürbar werden zu lassen. Seine Kamera verliert nahezu die Distanz zu den Schauspielern, ohne je aufdringlich zu wirken. Die Möglichkeiten dazu boten die genialen Bauten, die Set-Designer Rolf Zehetbauer anfertigte. Der phänomenale Soundtrack von Komponist Klaus Doldinger erreichte schnell Kultstatus und hat die Musikszene nachhaltig geprägt. Für den Oscar nominiert, wurde „Das Boot“ zu einem Welterfolg.

Anna Fischer, Lilli-Palmer-und-Curd-Jürgens-Gedächtniskamera (HÖRZU Nachwuchspreis)
Nichts Menschliches ist ihr fremd, jede Emotion bringt sie vor der Kamera auf den Punkt, sagte Thomas Gottschalk über Anna Fischer. Die mit 20.000 Euro dotierte LILLI PALMER & CURD JÜRGENS-GEDÄCHTNISKAMERA für einen Nachwuchsschauspieler ging an die 20-jährige Anna Fischer. Mit Freundentränen in den Augen bedankte sie sich beim Publikum für die Auszeichnung. Die begabte Schauspielerin erhielt bereits den Max Ophüls Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin 2006 für ihre Rolle als Alma in dem Film „liebeskind“ (Regie: Jeanette Wagner, Deutschland). Die ZDF-Produktion lief im gleichen Jahr beim Achtung Berlin Filmfest und als einziger deutscher Spielfilmwettbewerbsbeitrag beim Slamdance Festival in den USA.

„Frontal 21″, Bestes Polit-Magazin (Leserwahl)
Das zeitkritische Magazin des ZDF wird seit seinem Entstehen 2001 von Theo Koll moderiert. „FRONTAL 21″ trat damals in die Fußstapfen des erfolgreichen Formats „Kennzeichen D“. Aus dem Schatten des Vorgängers hat sich das Team aber schnell gelöst. Die 16-köpfige Redaktion legt Wert darauf, Meinungen zu den aktuellen Themen allein durch eine Vielfalt an Informationen zu bilden. Die Wahrheit liege meist da, wo niemand sie sehen möchte. Zu den herausragendsten investigativen Arbeiten von „FRONTAL 21″ zählen die Aufdeckung der Geheimflüge der CIA und die Berichterstattung über manipulative Praktiken im Pharmabereich.

Corinna Harfouch, Beste deutsche Schauspielerin
HÖRZU sagt über Corinna Harfouch (52): Sie ist die Expertin für starke Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs. Ihr Name steht für kompromißloses Qualitäts-Schauspiel, oft erotisch, meist beklemmend, immer authentisch. Sie ist auf der Suche nach der Wahrheit. Die Wirklichkeit hinter den Rollen, die echten Gefühle, die sie entdeckt, präsentiert sie uns eindringlich und unberechenbar. Corinna Harfouch (52) bewegt sich auf höchstem Niveau, egal ob auf der Bühne oder im Film. Mit „Eva Blond“ (Sat1) prägt sie einen neuen Kommissarinnentyp, der launisch und humorvoll die skurrilsten Fälle löst. Klischees provozieren sie. Als Christa Laub zeigt sie in „Wut“ (ARD), dass auch scheinbar starke Frauen extremen Situationen nicht immer gewachsen sind. Im „Tatort“ Pauline spielt sie eine zerbrechliche Frau, die am (Familien-)Leben gescheitert ist. In „Helen Ted und Fred“ eine frustrierte intellektuelle Emanze, die therapiesüchtig ist, weil ihr wenigstens dort jemand zuhört. Schon die Aufzählung macht die schwindelerregende Vielfalt dieser Schauspielerin deutlich.

Waldemar Hartmann, Bester Prominenten-Werbespot (Paulaner)
Gute Werbung ist erfolgreich. In diesem Jahr standen die besten Fernsehspots zur Fußball-WM zur Wahl. Das Rennen machten Oliver Kahn und Waldemar Hartmann. Im WM-Fußballsommer gab es nicht immer nur eitel Sonnenschein. Das Drama um die Nummer 1 im Tor spaltete die Nation in zwei Lager. Oliver Kahn trug die Entscheidung zugunsten seines Rivalen nicht nur mit Fassung, sondern für Paulaner auch mit Humor. Entspannt trifft der nun ehemalige Nationalkeeper im Biergarten den Sportjournalisten Waldemar Hartmann. Bei einem guten Weißbier kommt Kahn zu dem genussfreudigen Schluss: Auf der Bank ist es doch am schönsten.

Oliver Kahn, Bester Prominenten-Werbespot (Paulaner)
Gute Werbung ist erfolgreich. In diesem Jahr standen die besten Fernsehspots zur Fußball-WM zur Wahl. Das Rennen machten Oliver Kahn und Waldemar Hartmann. Im WM-Fußballsommer gab es nicht immer nur eitel Sonnenschein. Das Drama um die Nummer 1 im Tor spaltete die Nation in zwei Lager. Oliver Kahn trug die Entscheidung zugunsten seines Rivalen nicht nur mit Fassung, sondern für Paulaner auch mit Humor. Entspannt trifft der nun ehemalige Nationalkeeper im Biergarten den Sportjournalisten Waldemar Hartmann. Bei einem guten Weißbier kommt Kahn zu dem genussfreudigen Schluss: Auf der Bank ist es doch am schönsten.

Katie Melua, Pop International Solo
Seit 2003 mischt sie mit ihrem sanften Sound die Musikbranche auf. Die Herzen der Fans hat die junge Georgierin im Sturm erobert, genauso wie die Charts. Ihre zwei Alben „Call Off the Search“ und „Piece by Piece“ verkauften sich millionenfach in Europa und in den USA. Eigentlich wollte sie Politikerin werden und die Welt retten, doch dann fand sich Katie Melua innerhalb kürzester Zeit auf der Bühne ausverkaufter Konzerthallen wieder. Die 22-jährige Wahl-Britin, die mit acht Jahren mit ihrer Familie von Georgien nach Belfast und später nach London zog, verschmilzt Pop, Jazz, Folk und Blues zu einer einzigartigen poetischen Mischung. Ambition und Emotion sind bei ihr kein Widerspruch. Schon mit siebzehn Jahren hatte Katie sich zuhause ein kleines Tonstudio eingerichtet und schrieb erste eigene Songs. 2003 stieg ihre erste Single „The Closest Thing to Crazy“ auf Rang zehn der britischen Charts ein. Im gleichen Jahr erschien ihr Debüt-Album „Call Off the Search“ – und landet sofort auf Platz eins der Albumcharts. Von der Insel aus eroberte Melua mit ihren anmutigen Melodien im Handumdrehen ganz Europa und bald auch die USA. Ihr Debüt wurde in Deutschland zweifach und in Großbritannien mit 1,8 Millionen verkauften CDs sechsfach mit Platin ausgezeichnet. Mit ihrem zweiten Album „Piece by Piece“, das im Herbst 2005 in Deutschland erschien, konnte sie direkt an ihren Senkrechtstart anknüpfen: wieder auf Anhieb Platz eins der Charts. Ihre Lieder sind geprägt von großer atmosphärischer Dichte, von sanften Streichern und unaufdringlichen Gitarrensounds. Und natürlich von ihrer einschmeichelnden Stimme, der immer wieder feinste emotionale Nuancen gelingen. Die junge Ausnahmekünstlerin, die georgisch, russisch, englisch und einige irische Dialekte beherrscht, ist auch musikalisch in vielen Genres zuhause. On the road schreibt sie ihre Lieder gerne, weshalb ihre Texte – ähnlich wie ihre Musik – voller Anspielungen und Eindrücke sind.

Liselotte Pulver, Lebenswerk National
Zu Lilo Pulver haben Millionen Menschen ein- und dieselbe Assoziation: das herzlichste Lachen der Film- und Fernsehgeschichte. Die Schweizer Schauspielerin steht in ihrem umfangreichen Werk für Liebe, Lust und Heiterkeit. Seit ihrem 20. Lebensjahr steht Lilo Pulver auf Theaterbühnen und vor der Kamera. Regisseur Kurt Hoffmann, der mit ihr 1955 „Ich denke oft an Piroschka“ dreht, sieht als erster das große Potenzial der jungen Künstlerin. Wenige Jahre später folgt „Das Wirtshaus im Spessart“, in dem sich Lilo Pulver als kess verkleidete Komtess Franziska durch einen Haufen Räuber mogelt. Spätestens dieser Film macht sie zum Publikumsliebling. Zahlreiche hoch gelobte Produktionen folgen, in denen Lilo Pulver ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellt. In den 50er und 60er Jahren prägt sie weiter das deutschsprachige Kino, aber längst ist Hollywood auf die charismatische Schauspielerin aufmerksam geworden. Trotz internationaler Erfolge und weltweiter Anerkennung ist sie ihrer künstlerischen Heimat und ihren deutschen Fans immer treu geblieben. Drei sehr persönliche Bücher hat Lilo Pulver über ihr bewegendes Leben geschrieben, in dem berufliche Höhepunkte und private Schicksalsschläge oft ganz eng beieinander lagen. Dazu gehören 31 glückliche Jahre mit ihrem Ehemann, dem deutschen Schauspieler und Regisseur Helmut Schmidt, der 1992 verstarb, aber auch der tragische Selbstmord ihrer Tochter Mélisande. Die Lebenslust hat Liselotte Pulver dennoch nie verloren, und ihr berühmtes Lachen hat sie sich bewahrt.

Sir Simon Rattle, Spezialpreis für Integration
Die Berliner Philharmoniker gelten als musikalische Großmacht. Seit mehr als vier Jahren steht ihnen der charismatische Sir Simon Rattle (52) als Dirigent vor. Nicht nur die Besetzung des renommierten Orchesters hat der ambitionierte Liverpooler, der selbst bereits als 16-Jähriger am Pult debütierte, deutlich verjüngt. Rattle rief auch das erfolgreiche Education Program ins Leben, das vor allem junge Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft für Musik begeistert. Die kreative Arbeit ermöglicht Kindern und Jugendlichen eine sinnliche Erfahrung der Musik und führt darüber hinaus zu einer geglückten Integration vernachlässigter Gesellschaftsschichten.

Lionel Richie, Lebenswerk Musik
„All Night Long“, „Hello“ und „Say You, Say Me“ sind nur drei von 22 Top-Ten-Hits, mit denen der amerikanische Ausnahmekünstler generationsübergreifend seine Fans begeistert. Lionel Richie, heute 57, kann auf mehr als 35 Jahre Karriere zurück blicken: In den 70er Jahren war er Mitbegründer des Motown-Acts The Commodores, mit denen er anfangs zwei Jahre lang als Vorgruppe bei den Tourneen der „Jackson Five“ spielte. Nach der Trennung von der legendären Funkpop-Band startete er seine fulminante Solo-Karriere. 1984 eröffnete Lionel Richie die Olympischen Spiele in Los Angeles mit seinem Song „All Night Long“; die Live-Übertragung sahen weltweit mehr als 2,3 Milliarden Menschen. 1985 schrieb Richie zusammen mit Michael Jackson und Quincy Jones den Song „We Are The World“ für Live Aid, der Millionen für die Hungernot-Hilfe in Afrika einspielte. 1986 wurde Lionel für den Titelsong „Say You, Say Me“ aus dem Film „White Nights“ mit dem Oscar ausgezeichnet. 1986 war auch sein Schicksalsjahr: Tief in einer beruflichen und privaten Krise steckend, zog er sich vollkommen zurück. Erst fünf Jahre später meldete sich der charismatische Sänger mit neuer Power zurück und begeistert seitdem wieder seine Fans auf der ganzen Welt. Auf neun Nummer Eins Hits in Folge kann der mit zahlreichen Grammy Awards ausgezeichnete Sänger zurückblicken – ein einmaliger Weltrekord in der Musikgeschichte. 100 Millionen Alben hat er im Laufe seiner Solo-Karriere verkauft. Mit seinem neuen Album „Coming Home“ schafft Richie es mühelos, eine Brücke zwischen seinem vielschichtigen musikalischen Erbe und dem Sound des Hier und Jetzt zu schlagen. Mit seinem guten Namen engagiert sich Lionel Richie seit vielen Jahren aktiv für die Brustkrebsforschung und Friedensmissionen im Nahen Osten und Afrika.

Rosenstolz, Pop National
Seit 1991 sind Anna Rosenbaum (36) und Peter Plate (39) ROSENSTOLZ. Mit dem Berliner Duo kehrten die großen Emotionen zurück in die deutsche Popmusik. Das Markenzeichen: Warme, stimmungsvolle Songs, die berühren und mit einfühlsamen Texten die Zuhörer ins Herz treffen. Anfang der 90-er Jahre noch als Geheimtipp in der Berliner Szene gehandelt, verhalf ROSENSTOLZ ihre wachsende Fangemeinde schließlich zum Durchbruch. Ihr Album „Das große Leben“ (2006) stieg direkt auf Platz 1 der deutschen Albumcharts und gilt bislang als das erfolgreichste Album des Jahres. Ihre Live-Konzerte sind mitreißende Spektakel vor begeistertem Publikum. Als Kultstars gefeiert, erlauben sie sich den Luxus, nicht dem Mainstream hinterherzulaufen. ROSENSTOLZ bleibt sich stets selber treu und trifft genau dadurch die Themen der Zeit – beste Aussichten für eine weiterhin strahlende Karriere.

Edgar Selge, Bester deutscher Schauspieler
HÖRZU sagt: Trotz großer Ermittler-Dichte gelang es ihm, eine einzigartige Figur zu formen: einen verschrobenen Charakter, den man nicht unbedingt mögen muss. Dennoch ist seine Rolle zur Marke für hochsensibles Prädikats-Schauspiel geworden – genauso wie sein Name. Seit er leichtbekleidet Mario Adorf in „Kir Royal“ für ein paar hingeworfene Geldscheine gestehen musste, dass er für Geld alles tue, hat er sich seinen Platz als ungewöhnlicher und einprägsamer Darsteller gesichert. Mit Edgar Selge (58) erhält jeder Film etwas Besonderes. Egal ob in einer Neben- oder Hauptrolle. Er spielt nur in Filmen, die weder ihn noch die Zuschauer unterschätzen. Im bayerischen „Polizeiruf 110″ (ARD) gelang es ihm, den einarmigen Kommissar Tauber zu einer der spannendsten und sensibelsten Figuren der deutschen Fernsehkrimi-Geschichte zu gestalten. In der als Psychokammerspiel inszenierten Folge „Er sollte tot“ zieht Selge unaufgeregt und präzise jeden in seinen Bann. In der Folge „Mit anderen Augen“ zeigt er Tauber als verbitterten Zyniker, dessen Sachlichkeit verstörend wirkt. Er sieht sich als Berufslügner. Wir glauben ihm alles. Liebend gern.

Cordula Stratmann, Beste Comedy, „Schillerstraße“
Die Nation vor dem Bildschirm zum Lachen zu bringen, ist eine Herausforderung, an der viele gescheitert sind. Cordula Stratmann bewältigt sie spielend. Am liebsten ganz ohne Drehbuch. Eine atemberaubende Karriere hat die Düsseldorferin seit ihrer von Heulkrämpfen („Selbstauskunft“) begleiteten Entscheidung gegen den Beruf einer Familientherapeutin hingelegt. Zehn Jahre ist das her. Ihr Weg zum Fernsehen führte vom Jugendamt Pulheim, wo sie bis 1996 als Sozialarbeiterin angestellt war, über den Kölner Karneval direkt ins Fernsehstudio. Eine patente Kölner Hausfrau und eine naive Rheinländerin machten sie berühmt: Als Annemie Hülchrath („Zimmer frei!“, WDR) und Melanie Manngold (MannGold, TM3; Sonst gerne, ZDF) begeistert Cordula Stratmann (43) seit 1995 die Zuschauer. Dem großen Publikum wurde die vielseitige Komödiantin mit einem Format bekannt, das ihr quasi auf den Leib geschneidert ist: Seit 2004 kann Cordula Stratmann in der „Schillerstraße“ ihr außerordentliches Improvisationstalent voll ausleben. Ihr pointensicheres Gespür für jede Art von Situationskomik sorgt Folge für Folge für ausgezeichnete Unterhaltung. Mittlerweile schwimmen die Haie der Fernsehbranche, vor denen sie sich anfangs fürchtete, alle zahm an ihrer Seite. Nach Neidern oder Nörglern sucht man vergebens. Glühende Fans finden sich in allen Altersklassen und Gesellschaftsschichten. Ihr warmherziger Humor beruht auf genauen Beobachtungen, intelligenter Parodie und schauspielerischer Genauigkeit. Ihr Erfolgsgeheimnis ist einfach: Immer schön ein Bein vor das andere. Sie lacht gern über sich selbst. Wir erst recht. Nach einer kurzen Babypause ist sie endlich wieder auf dem Bildschirm präsent.

Us5, Pop International Band
Die fünf Freunde sind – seit ihrem Casting in der gleichnamigen Sendung – „Big“ in America, aber vor allem auch in Deutschland beständig in den Top-Ten vertreten. Was die Amerikaner Izzy und Richie zusammen mit dem Engländer Jay und den Deutschen Chris und Michael anfassen, wird zu Gold. Die erste Single „Maria“ (2005) war der Einstieg in die Herzen ihrer treuen Fans. Mit dem zweiten Album haben sich die Meister der Ballade zu Dancefloor-Experten entwickelt. Seit „In Control“ Ende 2006 erschien, sind Millionen Teenager außer Kontrolle. Nach allen schlimmen Gerüchten um den möglichen Ausstieg ihres Bandmitgliedes Richie traten sie bei der GOLDENEN KAMERA erstmals wieder live in 5-köpfiger Besetzung auf.

„Wut“ (ARD), Bester deutscher Fernsehfilm
„Wut“ – ein Stück Fernsehen, wie man es in dieser schonungslosen Konsequenz selten sieht, mit ungeschönten Dialogen und ohne Happy End: Oktay Özdemir als türkischer Drogendealer Can quält und demütigt seinen deutschen Mitschüler Felix Laub (Robert Höller). Dessen Vater, Hochschuldozent Laub (August Zirner), tritt für seinen Sohn ein und gerät schließlich mitsamt seiner Frau Christa (Corinna Harfouch) selbst in den Focus des von Verachtung getriebenen Can und seiner Bande. Dem schwierigen Thema Integration wollte sich die Produktionsfirma Colonia Media gerade nicht politisch korrekt nähern. Stattdessen zeigt der Film die bittere Realität: Sprachlosigkeit, obszöne Gewalt und schier unüberwindliche Gegensätze zwischen islamischer und westlich-christlich geprägter Kultur. Wut ist sicher die mutigste ARD-Produktion des zurückliegenden TV-Jahres: Ein herausragender Film mit herausragenden Darstellern, der durch seine Radikalität in der Lage war, endlich mal wieder eine öffentliche Debatte anzustoßen. Doch auch die ARD verlegte kurzfristig die Ausstrahlung des konfliktreichen Stoffs auf die Zeit nach 22 Uhr

Zahlen & Fakten

Ort/Räumlichkeit: Ullstein-Halle im Verlagshaus der Axel Springer AG, Berlin

Begrüßung: Dr. Andreas Wiele, Vorstand Zeitschriften Internationales, Axel Springer AG

Moderation: Thomas Gottschalk

Anzahl der Gäste/Zuschauer: Ca. 1200 Gäste

Leserwahl: Bestes Polit-Magazin: Frontal 21 mit Theo Koll (ZDF)

Fernsehübertragung: 01. Februar 2007 um 20.15 im ZDF

Besonderheiten: Live-Sendung am 1. Februar 2007 um 20.15 Uhr im ZDF