Die Preisträger*innen 2006

Die Preisträger*innen

Rudi Assauer, Bester Prominenten-Werbespot (Veltins)
Sie sind das Traumpaar der Society, gerade weil sie in Gelsenkirchen und nicht in Hollywood leben. Selten ist es einem kurzen Werbespot zuvor gelungen, ein so sympathisches Bild einer Liebesbeziehung zu zeichnen und dennoch äußerst humorvoll und nie uncharmant das wirklich wahre Leben darzustellen. Das Herz des Mannes teilt die Frau nicht nur mit dem Fußball, sondern eben auch immer mit einem guten Bier. Rudi Assauer und Simone Thomalla versöhnen die Gemüter. (Brauerei C. & A. Veltins: Überraschung, Agentur: Springer & Jacoby)

Hugo Egon Balder, Beste Fernsehunterhaltung
Dank „Tutti Frutti“ war er schon 1990 der Showmaster, über den man sich den Mund zerriss. Dass er weit mehr zu bieten hat als fruchtige Garnitur, bewies Hugo Egon Balder, 55, in den vergangenen Jahren immer wieder neu. Eindrucksvolle TV-Innovationen wie „Genial daneben“ oder „Die Hit-Giganten“ für Sat.1 sind amüsante Belege seiner unbändigen Kreativität. Balder ist eben Entertainer aus Leidenschaft. Als sich das „Alles Nichts Oder?!“-Traumpaar Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder beim „Großen Promi-Grillen“ (Sat.1) wiedervereinte, bedankten sich die Zuschauer mit einer gigantischen Quote – mitten im Sommerloch.

Rudi Carrell, Ehrenpreis | Lebenswerk National
Der große Entertainer Rudi Carrell ist mit dem Ehrenpreis der GOLDENEN KAMERA von HÖRZU ausgezeichnet worden. Die Preisträger*innen sind große Persönlichkeiten, die mit ihrer Arbeit die Welt von Fernsehen und Film nachhaltig geprägt haben. Die Verleihung des Ehrenpreises war der Höhepunkt der festlichen Gala. Trotz seiner schweren Krebserkrankung hat Rudi Carrell seinen Humor nicht verloren. Mit stehenden Ovationen hatten die rund 900 Gäste in der Ullstein-Halle des Berliner Axel-Springer-Hauses dem Showmaster einen begeisterten Empfang bereitet. Der schwer an Lungenkrebs erkrankte Show-Gigant bedankte sich bei seinem Publikum mit einer Liebeserklärung an Deutschland. Es war eine Ehre, Fernsehen in diesem Land zu machen, sagte Carrell. Vielleicht ist das heute mein letzter Auftritt im deutschen Fernsehen. Die GOLDENE KAMERA sei ein weiterer Höhepunkt in seiner 40 Jahre umspannenden Karriere. Die begehrte Trophäe wurde ihm von seinem Freund Alfred Biolek überreicht.

„Die Luftbrücke“, Bester deutscher Fernsehfilm
Ein emotionaler Zweiteiler über die Ereignisse aus den Jahren 1948/49: Die sowjetische Besatzung blockierte sämtliche Zufahrtswege; Westberlin hungerte. Nur der Himmel blieb frei, und so gelang es den Alliierten, die Bevölkerung aus der Luft zu versorgen. Auch das hochkarätig besetzte Ensemble – Heino Ferch, Bettina Zimmermann, Ulrich Noethen, Katharina Wackernagel u.a. – macht die von Dror Zahavi aufwendig inszenierte teamWorx-Produktion zu einem wahren TV-Highlight.

Sir Bob Geldorf, Ehrenpreis Musik
Er wollte mit seiner Musik nur reich und berühmt werden. Nachdem ihm das mit den „Boomtown Rats“ gelungen war, veränderte ein Fernsehbericht über die Hungerkatastrophe in Äthiopien seine Sicht auf die Welt. Mit Midge Ure („Ultravox“) rief er das Projekt BAND AID ins Leben. 40 Superstars wie Sting und Bono machten aus „Do They Know It’s Christmas?“ einen Welthit. Durch den großen Erfolg ermutigt, startete Bob Geldof das Projekt LIVE AID. Am 13. Juli 1985 wurde Musikgeschichte geschrieben: zwei Konzerte in Philadelphia und London mit den größten Musikern der Welt. 1,5 Milliarden Menschen verfolgten dieses Mega-Event vor dem Fernseher. 150 Millionen US-Dollar Spenden! Seitdem kämpft Bob Geldof als Anwalt für die ärmsten Länder weiter. 2005 krönt der Knight Comander of the British Empire seinen unermüdlichen Einsatz mit einem zweiten Medienereignis: Anläßlich des G8-Gipfels, bei dem über den Schuldenerlaß für die armen Länder entschieden werden soll, führt er auf vier Kontinenten erneut Milliarden Fans und die Creme der Musikbranche zusammen, um Einfluß zu nehmen. Make Poverty History!

Thomas Hermanns, Beste Comedy
Er bekennt sich offen zu seiner Unterhaltungssucht. Es ist also kein Wunder, dass Thomas Hermanns, 42, es sich zu seiner persönlichen Aufgabe gemacht hat, der deutschen Comedy-Szene eine Plattform zu bieten. Wenn Hermanns die Türen zu seinem „Quatsch Comedy Club“ im Berliner Friedrichstadtpalast öffnet, kommen sie in Scharen: Top-Comedians und talentierte Nachwuchskünstler und natürlich die unzähligen Fans. Seit zehn Jahren widmet er sich nun schon höchst erfolgreich auf ProSieben der komödiantischen Weiterbildung des deutschen Fernsehvolks. Vielen populären Comedians diente der Club als Sprungbrett. Zu der Reihe bekannter Stammkünstler zählen u.v.a. Rüdiger Hoffmann, Oliver Pocher, Johann König, Dieter Nuhr, Atze Schröder und Gabi Decker. Mit Michael Mittermeier verbindet Hermanns eine besonders lange, freundschaftliche Zusammenarbeit. Wie in anderen Clubs trifft man sich hier regelmäßig wieder. Eine in Deutschland einzigartige kulturelle Verbindung, von der alle profitieren. Vor allen Dingen wir, die Zuschauer.

Tim Mälzer, Beste deutsche Koch-Show (Leserwahl)
Die HÖRZU-Leser hatten die Wahl: welche Kochsendung im deutschen Fernsehen ist die Beste? Ausgezeichnet wurde der Küchen-Chaot aus Pinneberg, wie Tim Mälzer sich selbst bezeichnet. Seit 2003 zeigt Tim Mälzer Abend für Abend auf VOX, dass Kochen weder kompliziert noch langweilig sein muss. Er macht selbst Küchen-Neulingen Mut: Schmeckt nicht, gibt’s nicht lautet das Motto seiner Koch-Show auf VOX. Selbst wenn es extrem schnell gehen muss – bei knapp 30 Minuten Sendezeit. Schnell ist auch Mälzers Mundwerk: Anekdoten und unkomplizierte Erklärungen feuert er in Höchstgeschwindigkeit ab. Das lieben die Zuschauer und kochen Rezepte des Norddeutschen begeistert nach. Nicht zuletzt, weil bei ihm alles alltagstauglich ist – seine Essentials sind schlicht und einfach: Salz und irgendein Fett. Kulinarische Perfektion bedeutet für ihn: das richtige Gericht zum optimalen Zeitpunkt in passender Atmosphäre.

Anna Maria Mühe, Lilli-Palmer-und-Curd-Jürgens-Gedächtniskamera (HÖRZU Nachwuchspreis)
Begabung, Charisma und Weltruhm: Dafür stehen Lilli Palmer und Curd Jürgens. Jedes Jahr sucht HÖRZU ein einzigartiges Schauspieltalent, das durch seine Arbeit in Film und Fernsehen außerordentliches Potential für eine große Karriere zeigt. Zur 41. GOLDENEN KAMERA bekam Anna Maria Mühe die mit 20.000 Euro dotierte Lilli Palmer & Curd Jürgens Gedächtniskamera. Obwohl die zwanzigjährige Nachwuchshoffnung am Set und neben der Bühne groß geworden ist, sie ist die Tochter der Schauspieler Jenny Gröllmann und Ulrich Mühe, verdankt sie eher einem Zufall, daß sie überhaupt Schauspielerin geworden ist. Sie wurde 2001 in einem Szene-Lokal in Berlin von der Regisseurin Maria von Heland entdeckt. Diese lud den Nachwuchsstar zu einem Casting für den Film „Große Mädchen weinen nicht ein“. Ein paar Wochen später hatte Anna Maria Mühe ihre erste Hauptrolle. Ihre berufliche Zukunft sieht sie beim Film: Ich will dramatische Rollen spielen. Rollen, die mir etwas abverlangen und bei denen ich etwas über mich erfahre.

Xavier Naidoo, Pop National
20.000 Meilen über dem Meer gab er vor acht Jahren sein beeindruckendes Debüt als Solist. Trotz grandioser Karriere hat er nie vergessen, dass er aus Mannheim stammt. Das macht ihn sehr sympathisch. Von dort liefert der Perfektionist mit der phantastischen Stimme beständig Chart-Erfolge, zuletzt Titel wie „Wo willst Du hin“ und „Abschied nehmen“. Seine eher religiösen Texte brachten dem jungen Soulstar den Titel Messias ein. Dieser Weg führt ihn weiter: Ohne dass er seinen gesellschaftskritischen Blick abgelegt hätte, zeugt sein Album „Telegramm für X“ von äußerst irdischer Lebenserfahrung. Weiß Gott: Xavier Naidoo ist ein echter Ausnahmekünstler.

Carmen Nebel, Beste Fernsehunterhaltung
Willkommen bei Carmen Nebel heißt es sechsmal im Jahr, und die Gäste, die sie begrüßt, stehen für ein unterhaltsames, abwechslungsreiches Show-Programm. Darüber hinaus findet Carmen Nebel, 49, gern Zeit für andere schöne Musiksendungen im ZDF, etwa Klassik für alle und Weihnachten mit dem Bundespräsidenten. Mit ihrer ebenso souveränen wie herzlichen Art führt die beliebte Moderatorin ihr Millionenpublikum durch das stets opulente Aufgebot an Stars, Musik und Überraschungen. Sie hat als einzige Frau in der Männerdomäne der Samstagabendshows dauerhaft ihren quotengesegneten Platz gefunden.

Ulrich Noethen, Bester deutscher Schauspieler
Ein Künstler der Verwandlung und ein reger Wanderer zwischen den Genres. Als Kriegsheimkehrer in dem Sat.1-Zweiteiler Die Luftbrücke vermittelt sein minimalistisches Spiel die Gebrochenheit des Charakters überaus glaubwürdig. Im Kontrast dazu lässt er in „Polly Blue Eyes“ (Kino) sein komödiantisches Talent erstrahlen. Selten war ein Verlierer-Typ genauer gezeichnet und amüsanter als in seiner Darstellung. Mit großer Lust testet Ulrich Noethen, 46, Grenzen aus, die andere ihm setzen. In „Der Boxer und die Friseuse“ (ARD) vereint er durch seine feinsinnige Arbeitsweise Drama und Komödie gekonnt.

Jörg Pilawa, Beste Fernsehunterhaltung
Er ist das Gesicht der ARD-Unterhaltung: Das Star Quiz, PISA – Der Ländertest und Deutschlands größte Hits sind nur einige seiner überaus populären Shows. Dank seiner Vielseitigkeit und seiner Lust auf Abwechslung macht er aus unterschiedlichsten Formaten große Fernseh-Highlights. Er ist schlagfertig mit echter nord-deutscher Verve. Seine Moderationen wirken persönlich, und man spürt, wie Wort, Tat und Herz verschmelzen. Jörg Pilawa, 40, holt alle Kandidaten, NDR-Talk-Gäste, Showstars und Zuschauer in die erste Reihe – das macht ihn zu einem der beliebtesten Moderatoren des deutschen Fernsehens.

Barbara Rudnik, Beste deutsche Schauspielerin
Eine Schauspielerin, die ihren Figuren ungeheure Präsenz und Tiefe verleiht und dabei auf vordergründige Effekthascherei vollends verzichtet. Oft sind ihre Rollen spröde, doch stets verbirgt sich mehr hinter der Fassade. Als Polizeipsychologin in der erfolgreichen ZDF-Reihe „Solo für Schwarz“ verbindet Barbara Rudnik, 47, Professionalität mit Verletzlichkeit. In „Die Leibwächterin“ (ZDF) bricht sie den zunächst überlegen wirkenden Charakter, um die emotionale Entwicklung einer EU-Politikerin offenzulegen. Stets ist es das Spiel zwischen Schwäche und Stärke, das sie so perfekt beherrscht. Präzise und prägnant.

The Pussycat Dolls, Pop International
Nicole, Carmit, Ashley, Jessica, Melody, Kimberly. Laut Gründerin Robin Antin steckt in jeder Frau eine Pussycat Doll, aber nur diese sechs Damen haben die Musikszene auf den Kopf gestellt. Sie sehen verdammt gut aus, sind begnadete Tänzerinnen und exzellente Sängerinnen. Vor zehn Jahren fanden sie in Johnny Depps Club Viper Room in L.A. ihr erstes Publikum. Heute sind Stars wie Britney Spears stolz, als Gast beim heißesten Export aus Kalifornien aufzutreten. Ihr erstes Album „PCD“ (2005) zeigt: Das ist erst der Anfang einer großen Karriere.

Charlize Theron, Beste Schauspielerin International
Sie ist jung, sie ist schön und erfolgreich, weil sie die beiden ersten Attribute gern umgeht. Erst auf die Rolle der attraktiven Begleiterin festgelegt, zeigte sie bald, dass sie mehr will und vor allem: viel mehr kann. Schon in „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ (1999) bewies Charlize Theron, 30, daß ihr Klischees nicht ausreichen. Was sie reizt, ist das Spiel mit Vorurteilen wie in „Head in the Clouds“ (2004). Aus Schlagworten werden komplexe Charaktere. Als Serienmörderin gelang ihr mit „Monster“ (2003) ein Meisterstück, das mit dem Oscar prämiert wurde. Daß sie sich mit einem nicht zufriedengeben muss, offenbart „North Country“ (2005).

Simone Thomalla, Bester Prominenten-Werbespot (Veltins)
Sie sind das Traumpaar der Society, gerade weil sie in Gelsenkirchen und nicht in Hollywood leben. Selten ist es einem kurzen Werbespot zuvor gelungen, ein so sympathisches Bild einer Liebesbeziehung zu zeichnen und dennoch äußerst humorvoll und nie uncharmant das wirklich wahre Leben darzustellen. Das Herz des Mannes teilt die Frau nicht nur mit dem Fußball, sondern eben auch immer mit einem guten Bier. Rudi Assauer und Simone Thomalla versöhnen die Gemüter. (Brauerei C. & A. Veltins: Überraschung, Agentur: Springer & Jacoby)

Zahlen & Fakten

Ort/Räumlichkeit: Ullstein-Halle im Verlagshaus der Axel Springer AG, Berlin

Begrüßung: Dr. Andreas Wiele, Vorstand Zeitschriften Internationales, Axel Springer AG

Moderation: Thomas Gottschalk

Anzahl der Gäste/Zuschauer: Ca. 1200 Gäste

Leserwahl: Beste deutsche Koch-Show: Tim Mälzer (Vox)

Fernsehübertragung: 02. Februar 2006 um 20.15 im ZDF

Besonderheiten: Live-Sendung am 2. Februar 2006 um 20.15 Uhr im ZDF